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Er geht mit uns, um bei uns zu bleiben

Aus dem Lukasevangelium vom 3. Ostersonntag (26. April 2020)

Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus. Jesus kam hinzu und fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?

So erreichten sie das Dorf und die Jünger drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.

     Evangelium unseres Herrn Jesus Christus

 

Gedanken zum Evangelium

In einem bekannten Sprichwort heißt es:

Der Mensch denkt und Gott lenkt. – Der Mensch dachte und Gott lachte.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Gott gerne lacht – allerdings weniger über uns, sondern vielmehr mit uns.

Jesus lacht die Emmaus-Jünger auf jeden Fall nicht aus, obwohl ihr Denken doch sehr lückenhaft und ausbaufähig ist. Er hört ihnen aufmerksam und verständnisvoll zu. So können sie zuerst erzählen und dadurch entsteht Platz für die neuen Gedanken und Gefühle, die ihnen Jesus danach vermitteln will.

Auch mit dem Lenken hält sich Jesus sehr zurück. Er respektiert das Denken und die Freiheit der Jünger. Hier habe ich sogar den Eindruck, dass die Jünger eher den Weg Jesu lenken durch ihre Einladung an ihn.

Wie die Emmaus-Jünger dürfen wir Jesus alle unsere Gedanken erzählen – ohne Angst, dass er uns auslachen könnte. Wir können außerdem seinen Weg und seinen Segen in unsere Wohnungen lenken – ganz einfach indem wir ihn einladen: Bleibe bei uns!

 

…und mir treu zur Seite steht… 
Gedanken zum Lied im Gotteslob mit der Nummer 805

   Die Emmaus-Jünger hatten ganz andere Pläne für diesen ersten Tag der Woche. Sie erzählen Jesus von der Hoffnung, die sich nicht erfüllt hat. Es ist eine große Enttäuschung in ihnen, weil alles so anders ist, als gedacht und erhofft.
   Ich hatte für diesen Sonntag auch ganz andere Pläne. Ich hätte so gerne mit den Erstkommunionkindern und ihren Familien den Weißen Sonntag gefeiert. Meine Hoffnung, dass es auch in schwierigen Zeiten eine Möglichkeit dafür gibt, hat sich leider nicht erfüllt.
   Froh und dankbar bin ich, dass uns Jesus jetzt zur Seite steht. Auch und gerade dann, wenn wir ihn nicht erkennen und spüren können, ist er ganz treu und zuverlässig an unserer Seite.
   Davon erzählt dieses Lied „Sing mit mir ein Halleluja“, das nicht nur die Kinder gerne singen. In den Strophen drei bis fünf wird sehr schön erklärt, was an Karfreitag und an Ostern passiert und was es heute für uns bedeutet:
   Sing mit mir ein Dankeschön…
      …für das Wunder das geschah, als er starb, damit ich leben kann.
      …dafür, dass er mich hat neu gemacht.
      …dafür, dass er mir treu zur Seite steht.
      …dafür, dass mich seine Liebe trägt.
   Das ist der geänderte und der neue Plan Jesu, auf den sich die Emmaus-Jünger einlassen. Auch für die Erstkommunion müssen wir nach einem neuen Plan suchen. Wir wissen noch nicht, wie wir im Haus Gottes den Weißen Sonntag feiern können.
   Wir können Jesus allerdings immer in unser Haus einladen und er wird gewiss gerne kommen und bei uns bleiben. So können wir gemeinsam nach neuen Plänen suchen. Das ist ein guter Grund zur Vor-Freude und zur Dankbarkeit. Was daraus entsteht, erklärt das Lied so:
            Denn im Danken da liegt Segen!
   Diesen Segen und die Vor-Freude wünsche ich den Kommunionkindern und ihren Familien, an die wir heute im Gebet ganz besonders denken.

Dazu stärke uns der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

          Euer Pfarrer Dieter Hammer

 

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