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Euer Herz lasse sich nicht verwirren

Aus dem Johannesevangelium vom 5. Ostersonntag (10. Mai 2020)

Jesus spricht:

Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Ich werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.

     Evangelium unseres Herrn Jesus Christus

 

Gedanken zum Evangelium

Jesus will seine Jünger zum Glauben ermutigen in verwirrenden Zeiten.

Er macht kein Versprechen, dass der Weg zu den himmlischen Wohnungen immer ganz bequem und einfach sein wird.

Er gibt das Versprechen, dass er uns abholt und mit uns geht. Er ist selber der Weg, auf dem wir die Wahrheit und das Leben finden.

Im Monat Mai schauen wir auf eine Frau, die uns auf diesem Weg helfen kann.

Maria hört auf den Engel und sie glaubt dem Herrn. Sie lässt sich das Herz nicht verwirren, weil sie die Worte des Engels in ihrem Herzen bewahrt und bedenkt.

Sie möchte uns helfen, auf Gott zu hören und seine Worte im Herzen zu bewahren, damit sich unser Herz auch nicht zu leicht verwirren lässt.


 

Dem Herrn will ich dienen, ich bin seine Magd!
Lied Nr. 521 im Gotteslob

Das ist zwar kein Maria-Maienlied; es ist aber doch ein Lied, das uns zeigt, wie uns die Maria-Maienkönigin helfen kann.

Maria ist ein Geschöpf Gottes und Teil dieser verletzlichen und zerbrechlichen Schöpfung. Sie erfährt wie leidvoll und begrenzt das menschliche Leben auf der Erde sein kann. Maria akzeptiert als Magd des Herrn diese Grenzen, die es in ihrem Leben gibt.
   Diese Haltung nennen wir Demut.

Innerhalb dieser Einschränkungen ist Maria aber sehr aktiv. Sie nimmt die Möglichkeiten wahr, die es in ihrem Leben gibt. Sie ist bereit zum Dienen und gestaltet diese Welt mit so gut sie kann.
   Diese Haltung nennen wir Verantwortung.

Beide Haltungen – die Demut und die Verantwortung – wachsen aus ihrer Verbindung zu Gott. Im Blick auf Gott lernt Maria, dass sie selber nur ein Geschöpf ist, das nicht alles selber kontrollieren und steuern kann. Sie erfährt außerdem, dass es einen Schöpfer gibt, der sie liebt, der ihr das Leben schenkt und der das zerbrechliche Leben einmal heil und ganz vollenden wird.
   Diese Verbindung nennen wir Vertrauen und Dankbarkeit.

Deswegen ist Maria eine gute Freundin und Helferin. Sie zeigt uns wie wir gut als Teil einer verletzlichen Schöpfung leben können:

Mit Demut und Verantwortung im Blick auf unsere eigenen Einschränkungen und Möglichkeiten.

Mit Vertrauen und Dankbarkeit im Blick auf unseren Schöpfer und auf seine Möglichkeiten.

Auf die Fürsprache Marias segne uns der treue Gott,
der Schöpfer des Himmels und der Erde,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

   Euer Pfarrer

      Dieter Hammer

 

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