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Friede sei mit euch!

Auszüge aus dem Johannesevangelium vom 2. Ostersonntag (19. April 2020)

Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
     Evangelium unseres Herrn Jesus Christus

 

Gedanken zum Evangelium

In diesem Jahr können wir wohl besser mitfühlen, wie es den Jüngern nach Ostern geht. Der Herr ist auferstanden zu neuem Leben – aber sie sitzen ganz hilflos und ängstlich hinter verschlossenen Türen. Die Gegner Jesu könnten auch seine Jünger verurteilen und töten; da ist die Furcht doch sehr verständlich.

Auch wir müssen hinter verschlossenen Türen sitzen; und auch bei uns kann sich die Angst vor der ungewissen Zukunft einschleichen.

Jesus kommt in ihre und in unsere Mitte. Er möchte mit seinem Frieden in die Mitte unserer Herzen eindringen, um uns zu helfen.

Er verspricht den Jüngern allerdings nicht, dass sich alle Probleme und Schwierigkeiten um sie herum in Luft auflösen.

Er zeigt vielmehr, dass er bei und ist und mit uns die Probleme und Schwierigkeiten bewältigen möchte. So will er in uns die Gefühle beruhigen und die Zuversicht stärken:

Friede sei mit euch und in euch und um euch herum!
 

Erfrische Geist und Sinn
Gedanken zum Lied im Gotteslob mit der Nummer 403

Es ist zwar kein richtiges Osterlied. Aber es passt so gut zu dem Wunder, das Jesus nach seiner Auferstehung an seinen Freundinnen und Freunden wirkt.

Die Furcht erfüllt ihr ganzes Herz, so dass darin kaum Platz ist für den Oster-Glauben und die Zuversicht des Auferstandenen. Daher möchte Jesus an ihnen tun, wovon das Lied spricht:

Er werf all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz in Meerestiefen hin.

Im Lied wird auch erklärt, was außerdem zu diesem Wunder dazugehört:

Er gebe uns ein fröhlich Herz, erfrische Geist und Sinn.

Weil Jesus in unsere Mitte kommt, um uns diesen Segen ins Herz zu legen, steht am Anfang des Liedes die Einladung:

Nun danket all und bringet Ehr!

An den Jüngern sehen wir, dass sich Gefühle nicht immer wie auf Knopfdruck umstellen lassen. Es dauert mindestens bis zum Pfingstfest bis es in ihren Herzen fröhlichere Gefühle und mutigere Gedanken gibt.

Jesus weiß darum, dass es Zeit braucht, und er hat deshalb sehr viel Geduld und er kommt immer wieder in ihre Mitte, um ihren Geist und ihren Sinn zu erfrischen.

Ich wünsche uns in dieser Zeit der Ungewissheit, dass Jesus uns erfrischt und ermuntert, indem er uns seinen Frieden und seine Geduld ins Herz legt.

Mit diesem Lied oder auch mit den richtigen Osterliedern können wir ihm daher die Ehre bringen und unseren Dank singen.

Dazu segne uns mit seinem Frieden – der treue Gott,
     der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

          Euer Pfarrer Dieter Hammer

 

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